Fachtagung Fachbereich 14 (CBRN): Strategische Implikationen aktueller Gefahrguteinsätze
Am Samstag, den 11. Oktober 2025, fand im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Dachau in Hebertshausen die diesjährige Fachtagung des Fachbereichs 14 (CBRN) des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern statt – der KFV Altötting war stark vertreten.
Mitglieder aus dem Landkreis Altötting waren stark vertreten bei der Bezirkstagung des Fachbereichs 14 (CBRN) in Dachau. Fachbereichsleiter KBR Vincenzo Bucci eröffnete die Veranstaltung und begrüßte ein hochrangiges Auditorium bestehend aus Führungskräften oberbayerischer Landkreise sowie Repräsentanten benachbarter Bezirke, relevanter Institutionen und Industrie-Werkfeuerwehren.
Die Tagung fokussierte auf die strategische Weiterentwicklung von Einsatzkonzepten angesichts dynamischer Herausforderungen im Gefahrguteinsatz.
Strategische und Konzeptionelle Schwerpunkte
Das Programm lieferte wichtige Impulse für die Führungs- und Stabsarbeit:
- Sicherheit in der Medienförderung: Die Firma Elaflex präsentierte Aspekte sicherer Schlauchleitungen für gefährliche Medien, wobei der Schwerpunkt auf Materialzertifizierung, Belastungsgrenzen und der Relevanz für kritische logistische Prozesse im Einsatz lag.
- Neuausrichtung des Ölwehrkonzepts Bayern: Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier (Neuburg-Schrobenhausen) stellte die strategischen Anpassungen im bayerischen Ölwehrkonzept vor. Ziel ist die Stärkung der interkommunalen Ressourcenbereitstellung und die Optimierung der Koordination im überörtlichen Alarmfall.
- Systemische Unterstützung durch TUIS: Michael Muhr von der WF Infraserv Gendorf und Stefan Bürgermeister von der WF Wacker beleuchteten das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) als kritische Schnittstelle. Es wurde dargelegt, wie dieses System durch die Bereitstellung von Spezial-Know-how, geschultem Personal und Industriemitteln die Abarbeitung komplexer Gefahrguteinsätze signifikant unterstützt und die Einsatzsicherheit erhöht.
- Wasserstoff – Risikoanalyse und taktische Implikationen: Die Kreisbrandmeister Moritz Piechotka vom KFV Altötting und Oliver Göschel vom KFV Wunsiedel lieferten eine Analyse der chemischen Risiken von Wasserstoff und leiteten daraus aktuelle Einsatzgrundsätze ab. Dies ist angesichts der steigenden Nutzung dieses Energieträgers im Zuständigkeitsbereich von hoher Relevanz für die Einsatzplanung.
Technologiemanagement und Taktische Lösungen
Der praxisorientierte Teil nach der Mittagspause diente der Bewertung aktueller technischer Optionen:
- Pumpentechnologie für den Gefahrenbereich: Michael Muhr (WF Infraserv) präsentierte eine Übersicht über Spezialpumpensysteme, deren Leistungsfähigkeit und die taktischen Einsatzgrenzen bei der Umfüllung gefährlicher Güter.
- Behälterschadensmanagement: Stefan Bürgermeister und Heiko Schedlbauer (WF Wacker) demonstrierten das fachgerechte Handling von Behälterschäden (geblähte Gebinde, lecke Fässer) sowie den effizienten Einsatz von Bergebehältern zur Primärsicherung und Gefahrenabwehr.
Fazit zur Kooperationsnotwendigkeit
Die Fachtagung untermauerte die Notwendigkeit einer intensivierten und formalisierten Kooperation zwischen den Kommunalen Feuerwehren, Werkfeuerwehren, Aufsichtsbehörden und Industriepartnern. Der strukturierte Austausch von Fachwissen, operativen Erfahrungen und technologischen Entwicklungen ist die Grundlage, um die Resilienz der Gefahrenabwehr gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Risiken (CBRN) in Oberbayern kontinuierlich zu verbessern.














